Wangen im Allgäu
Ehemals freie Reichsstadt
Große Kreisstadt im Landkreis Ravensburg
Erste Siedlungsspuren stammen aus der Römerzeit.
Im Jahr 815 wurde Wangen erstmals als Wangun urkundlich erwähnt. Der Name deutet auf eine Siedlung mit Viehweiden hin. Damals gehörte die Stadt noch dem Kloster Sankt Gallen in der Schweiz. Dieses richtete sogenannte Kellhöfe ein zur Verwaltung seiner Besitzungen. Auf einem Sporn über der Argen gelegen gilt solch ein Kellhof als Keimzelle der späteren Stadt Wangen.
Wangen erhielt im 13. Jahrhundert (zwischen 1217 und 1286) durch die Staufer das Stadtrecht und wurde als freie Reichsstadt zu einer bedeutenden Handelsstadt - vor allem durch Salz-, Leinen- und Viehhandel. -auch Handwerker und vor allem Gerber prägten das Wirtschaftsleben. Es entstanden Befestigungen, wie die Stadtmauer und die Tore, vone denen heute noch das Ravensburger-, das Lindauer- und das Rathaustor, sowie der Pulverturm existieren. Nach dem Tod des letzten Staufers Konradin 1286 begann die kaiserlose Zeit (Interregnum) in der Wangen seine Reichsstadt-Privilegien weitestgehend bewahren konnte. Auch mit Beginn der habsburgischen Zeit änderte sich am Status von Wangen wenig.
Als Folge der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches und der Napoleonischen Kriege wurden im Zuge des Reichsdeputationshauptschlusses im Jahr 1803 viele geistliche Territorien säkularisiert und Reichsstädte wie Wangen mediatisiert, das heißt sie verloren ihre Reichsunmittelbarkeit. Wangen wurde zunächst mit anderen Gebieten des heutigen Oberschwabens Bayern zugeschlagen. Im Zuge der Neuordnung Süddeutschlands wurde Wangen 1806 vom Königreich Bayern an das Königreich Württemberg abgetreten.
Heute ist Wangen bekannt für seine gut erhaltene Altstadt, Brunnen, Türme und die idyllische Lage im Allgäu. Mit der erfolgreichen Landesgartenschau im Jahr 2024 hat sich die Stadt weiter nachhaltig positiv entwickelt