Die Rochuskapelle


Rochus Deckentafeln   Rochus Deckentafeln
     
Rochus Deckentafeln
     

Die Rochuskapelle ist ein bedeutendes Zeugnis der Renaissancezeit. Sie befindet sich im alten Gottesacker, einem inzwischen aufgelassenen Friedhof, der 1521 während einer Pestepedemie angelegt wurde, um den Friedhof an der Wangener Pfarrkirche St. Martin zu entlasten.


Die Kapelle wurde 1592/93 von dem städtischen Baumeister, Jerg Loßherr erbaut und dem heiligen Rochus geweiht, dem Schutzpatron gegen die Pest. Sie ist ein kleiner Saalbau mit eingezogenem Chor und einem kleinen Dachreiter mit Zwiebelhaube. Die Architektur vereint gotische Elemente wie spitzbogige Fenster und ein Sterngewölbe im Chor, mit Renaissance-Merkmalen


Ein besonderes Highlight der Kapelle ist die leicht tonnengewölbte Holzdecke mit 66 bemalten Tafeln aus dem Jahr 1598. Diese Tafeln stellen das Leben Jesu Christi und seiner Apostel dar und enthalten dazwischen Wappen von Wangener Familien. Der Künstler dieser Tafeln ist unbekannt.


Die Anzahl von 66 Tafeln, angeordnet in sechs Reihen zu je elf Feldern wird als symbolisch gedeutet. Sie entspricht dem doppelten Lebensalter von Jesu (33 Jahre), wobei die Zahl Drei die göttliche Dreieinigkeit symbolisiert.


Besodners beachtenswert sind auch die aus dem Hochaltar der Martinskirche stammenden Rosenkranzmedaillons, die eine bedeutende Leistung der bekannten Bildhauerwerkstätte Zürn aus Waldsee darstellen


Die Rochuskapelle ist aktuell nur im Rahmen von Führungen zugänglich. Terminvereinbarungen können beim Gästeamt in der Bindstraße 10 vorgenommen werden.


(Quellen: Altstadt- und Museumsverein Wangen; Wikipedia

Die Rochuskapelle ist aktuell stark sanierungsbedürftig, sowohl in der Bausubstanz, als auch in den Altären und Deckentafeln. Die Fördergemeinschaft Rochuskapelle versucht mit Spenden, bzw. mit fördernden Mitgliedschaften einen Teil der anstehenden Kosten abzudecken. Hilfe ist dringend erwünscht.